Aus Vision wird Wirklichkeit – Stellschrauben finden und lockern

Im Gespräch mit den einzelnen Arbeitsbereichen des Theaters, insgesamt elf an der Zahl, durften wir tiefe Einblicke in den Theaterbetrieb erleben und ein Gefühl für die Stellschrauben einer nachhaltigen Inszenierung entwickeln. Dabei haben wir festgestellt wie groß die Motivation und Liebe zur Nachhaltigkeit im tjg. bereits ist und wie sie gelebt wird. Es besteht z.B. bereits schon seit längerem eine Kooperation mit dem Konglomerat e.V. in Dresden und den Werkstätten des tjg., die Kantine wird betrieben vom Luby-Service – einer Werkstatt für behinderte Menschen mit eigener Küche und Schrebergarten in Altleuben, gemeinsame Stofflager und „second hand“ sind in der Kostümabteilung schon lange etabliert und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ist für die Theaterakademie gelebte Praxis in Form von Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche.

Hoher Materialverbrauch, sehr spezifische und wechselnde Ressourcenbedarfe für Bühnenbilder sind eine Kehrseite der Medaille. Über alle Abteilungen hinweg hat sich zudem eine große, hemmende Stellschraube für nachhaltige Inszenierungen herausgestellt: fehlende Zeit für das Probieren neuer Lösungen, das Einholen externer Expertisen und das Experimentieren mit neuen Wegen. Strukturell eingeplanter „Freiraum“ könnte hier eine Lösung sein. Doch wie soll das möglich gemacht werden in einem öffentlichen Betrieb mit so knappen personellen Ressourcen?

Der nächste Schritt im Rahmen unseres Projektes ist der Austausch aller Gewerke des tjg. miteinander zum Thema Nachhaltigkeit und der Startschuss: welche konkreten Nachhaltigkeitsprojekte werden im „Tiere essen!“-Prozess umgesetzt oder angepasst? Neben strukturellen Wünschen und Ideen für einen nachhaltigen Produktionsablauf soll auch Platz für Herzensprojekte der Mitarbeitenden, wie das Anlegen eines eigenen Kräutergartens oder das Aufstellen eines Tauschregals auf dem Gelände des Kraftwerks Mitte, sein. Wir werden hier davon berichten…